Kariesexkavation – ist weniger mehr?

  • ZA

Referent: Prof. Dr. Bernd Haller, Universität Ulm

Ort: ZÄF, Würzburger Straße 150, 63743 Aschaffenburg

2 Fortbildungspunkte nach den Richtlinien der BZÄK und DGZMK

Die Kariesexkavation ist eine der häufigsten Maßnahmen im Praxisalltag. Sie dient primär dem Schutz der Pulpa. Umgekehrt gefährdet übertrieben gründliches Exkavieren vor allem bei Caries profunda die Vitalität der Pulpa und erzeugt darüber hinaus eine unter biologischen Aspekten ungünstige Dentinwunde. Fragen wie „Wann ist eine Kavität kariesfrei?“, „Wie viel kariöses Dentin muss entfernt werden?“ oder gar „Was ist eigentlich kariöses Dentin?“ werden seit einigen Jahren zum Teil kontrovers diskutiert, was gelegentlich für Unsicherheit sorgt. Dieser Vortrag soll hier Licht ins Dunkel bringen, indem er folgende Aspekte beleuchtet:

  • Strategien der Kariesexkavation: Von „vollständig exkavieren“ bis „gar nicht exkavieren, nur versiegeln“ nach dem Motto „The seal is the deal“.
  • Bewertung der therapeutischen Endpunkte: Wie valide ist „sondenhart“? Was taugen Kariesindikator-Lösungen?
  • Selbst-limitierende Exkavationsmethoden
  • Wirksamkeit von Adhäsiven auf gesundem, kariös verändertem und kariös infiziertem Dentin

Die Wahrheit liegt auch hier, wie so oft, in der Mitte zwischen den Extremen. Tatsächlich ist gezielte Zurückhaltung beim Exkavieren schonender für die Pulpa als der Versuch, auch das letzte Bakterium aus der Kavität zu entfernen. Umgekehrt birgt das unkontrollierte Zurücklassen stark infizierten Dentins nach wie vor unkalkulierbare Risiken. Für die tägliche Praxis bietet das so genannte „Peripheral-Seal-Konzept“ eine gangbare, verantwortungsvolle Alternative zu dem skizzierten Entweder-oder.

Preise:  Mitglied: 150,- €                Nichtmitglied:  200,- €

 

Kurzvita Prof. Dr. Bernd Haller, Universität Ulm

1977 bis 1982 Studium der Zahnmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i.Br., 1983 bis 1987  Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Zahnerhaltung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br., 1984 bis 1985 Stabsarzt, 1987 bis 1995 Oberarzt in der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Seit April 1995 Ordinarius für Zahnerhaltungskunde, Parodontologie und Kinderzahnheilkunde an der Universität Ulm und Ärztlicher Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie am Universitätsklinikum Ulm

Hauptarbeitsgebiete:

Schmelz- und Dentinhaftung, direkte Kompositrestaurationen mit Schwerpunkt auf der Seitenzahnversorgung, Adhäsivbefestigung indirekter Restaurationen, minimal-invasive Füllungstherapie, postendodontische Versorgung, Aufbaurestaurationen, Reparatur von Restaurationen

Zurück